Informationsgespräch mit

MdL Petra Dettenhöfer

im Mai 2009

(Bericht: Christian Kauschinger)

                                    

Zu einem konstruktiven und informativen Meinungsaustausch trafen sich die Spitzen des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV) aus Eschenbach, Neustadt, Vohenstrauß und Weiden mit MdL Petra Dettenhöfer. 

                  

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Zu einem konstruktiven Meinungsaustausch mit einigen Themen, die in den Grund- und Hauptschulen für Unruhe und Sorge verantwortlich sind, trafen sich die Spitzen der BLLV Kreisverbände Eschenbach, Neustadt, Vohenstrauß und Weiden mit der Landtagsabgeordneten Petra Dettenhöfer.

     

                          

Die Vorsitzenden Heiner Kohl, Josef Söllner, Martina Maier und Josef Schosser sowie die Bezirkspersonalrätin Elisabeth Grassler und der Personalratsvorsitzende am Schulamt Neustadt/Weiden Günther Lila sprachen dabei insbesondere das zum kommenden Schuljahr veränderte Übertrittsverfahren nach der Grundschule an. Sie hakten nach zum Thema Kombiklassen, verlangten einen Einstieg in die Absenkung der Schülerhöchstzahlen schon zum nächsten Schuljahr, forderten eine Ausweitung der Kernfächer sowie die Wiedereinführung von Erziehungskunde für die Hauptschule und den Beginn der Kooperation von Haupt- und Realschule, wo dies sinnvoll und machbar sei.

              

Übertrittsverfahren nach der Grundschule

             

Grassler, Grundschullehrerin aus Mantel, kam auf die Neuerungen beim Übertritt zu sprechen, wobei die Beratung der Eltern schon bei den Drittklässlern beginnen soll, Proben in der 4. Klasse anders als bisher anzukündigen sind und feste Zeiten für probenfreie und probenintensive Zeiten eingerichtet werden. „Diese Änderungen werden den Druck auf die Schüler nicht vermindern, sondern eher noch erhöhen“, befürchtete die Pädagogin. „Wir schulen immer jüngere Kinder ein, sollen nun bereits bei Drittklässern eine Übertrittsprognose abgeben, ändern aber nichts am Kernproblem, der viel zu frühen Selektion nach der 4. Klasse“, ergänzte sie. Dettenhöfer verwies hierzu auf die neuen Gelenkklassen in der 5. Jahrgangsstufe, wobei die aufnehmende Schule dafür sorgen soll, dass das aufgenommene Kind dort auch zurecht kommt. 

     

Kombiklassen 

         

Söllner sprach sich gegen die Schaffung von Kombiklassen aus, bei denen zwei Jahrgangsstufen zu einer Klasse zusammengelegt werden. „Die Kombiklasse ist ein Sparmodell der Staatsregierung, einzig legitim ist sie für mich dann, wenn dadurch ein Schulstandort erhalten wird, was auf die überwiegende Mehrheit dieser Klassen nicht zutrifft“, stellte der Neustädter Kreisvorsitzende fest. 

Die Landtagsabgeordnete bezeichnete die Kombiklasse „nicht als das Schlechteste“ und verwies auf positive Beispiele. Grassler, die selbst Klassenleiterin einer Kombiklasse ist, erklärte hierzu, dass die fünf zusätzliche Stunden nur für die jahrgangsreine Teilung der Klasse in Mathematik reichten und mindestens zehn erforderlich seien, um ihre dritte und vierte Klasse auch im Fach Deutsch altershomogen  unterrichten zu können. 

              

                 

Absenkung der Klassenhöchststärken

      

Einmütig verlangten die BLLV-Vertreter den Einstieg in die Absenkung der Klassenhöchststärken bereits zum nächsten Schuljahr. „Es genügt nicht, Klassen mit höchstens 25 Schülern immer nur zu versprechen. Ein erkennbares Zeichen der Politik wird gesetzt, wenn im kommenden Jahr keine erste und zweite Klasse mit mehr als 28 Kindern gebildet wird“, forderten sie. Dettenhöfer nannte dies einen interessanten Vorschlag und versprach sich dafür einzusetzen.

Wiedereinführung des Faches Erziehungskunde

         

Maier forderte für die Hauptschule die Wiedereinführung des Faches Erziehungskunde. Viele verunsicherte Eltern bräuchten hier die Hilfe der Lehrer. Lila pflichtete ihr bei mit der plakativen Aussage, dass die die Schule nicht mehr wie früher von der Gesellschaft als erziehungsbegleitend, sondern vielfach als erziehungsersetzend gesehen werde.

                  

                    

Zeit für die Kernfächer

     

Außerdem plädierte Lila für mehr Zeit für die Kernfächer in der Hauptschule, um die Grundlagenkompetenz der Schüler zu stärken. Maier sprach sich für eine verstärkte Kooperation zwischen Haupt- und Realschule aus. Sie berichtete, dass sich ihre Schule, die Hauptschule Vohenstrauß, mit der benachbarten Realschule für das Pilotprojekt beworben habe. Obwohl alle Bedingungen für das Zustandekommen erfüllt worden seien, wurde der Modellversuch von der vorgesetzten Stelle der Realschule abgelehnt. Die Abgeordnete versprach hier anzufragen, warum dieses wünschenswerte Modell nicht zustande komme.

Erhalt der wohnortnahen Hauptschulstandorte

       

Abschließend bat Grassler noch die Landtagsvertreterin, sich für den Erhalt der wohnortnahen Hauptschulstandorte einzusetzen und der Zentralisierung auf wenige Massenschulen, die vielfache Probleme mit sich bringen, eine Absage zu erteilen.

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